Muss erst etwas passieren damit man etwas ändert? Als Reiter/in stellt man sich diese Frage häufig, doch trotz allem lässt man sich meist Zeit mit der Entscheidung sein Leben und seine Gesundheit zu schützen. Vor allem das Reiten mit Sicherheitsweste wird ein immer größeres Thema im Reitsport. Der Trend zu mehr Sicherheit kommt und viele Menschen greifen zur Sicherheitsweste. Doch auch hier stellt man sich die Frage: „Auf was muss ich beim Kauf einer Sicherheitsweste achten?“
Eine gute Reitsicherheitsweste entspricht mindestens der europäischen Norm EN 13158 (Level- / Schutzklasse 2) und kann durch ihre Füllung aus mehreren Schichten Kunststoff vor Rippen-Prellungen, -Brüchen, Wirbelsäulenverletzungen und Querschnittslähmungen schützen. Bei etwa 90.000 Reitunfällen jährlich, kann man durch Sicherheitswesten die Gefahr einer ersthaften Verletzungen erheblich minimieren. Beim Kauf einer Sicherheitsweste sollte man daher darauf achten, dass die Sicherheitsweste den Brustkorb und die Wirbelsäule ausreichend schützt. Die drei Schutzklassen, in die Sicherheitswesten eingeteilt wurden, geben Aufschluss darüber, welchen Grundschutz die Weste besitzt. EN 13158 - Level 1 Schutzwesten bieten lediglich einen Grundschutz und eignen sich eher für Jockeys. EN 13158 - Level 2 Modelle bieten einen mittleren Schutz. Sie gewähren einen Kompromiss zwischen Tragekomfort und Schutzwirkung für weniger riskante Situationen. EN 13158 - Level 3 Reitwesten bieten den maximalen Sicherheitsschutz und schützen am effektivsten.
Die europäische Norm EN 13158, ist der derzeitige Standard für Sicherheitswesten. Sie geben Vorschriften über die Mindestdicke an allen Stellen der Weste. Bei dem Kauf einer Weste sollte man vor allem auf eine gute Polsterung des Vorder- und Rückenteils sowie auf die Polsterung der Schulterparteien und Seitenteile achten. Schulter- und Seitenteile, die mittels Klett-Band individuell an die Passform des Trägers angepasst werden können, sind besonders zu empfehlen.
Wichtigstes Kriterium beim Kauf einer Sicherheitsweste ist, dass die Rückenlänge passt. Eine zu kurze Sicherheitsweste schützt die Wirbelsäule nicht ordnungsgemäß, eine zu lange Sicherheitsweste berührt den Sattel beim Reiten und schränkt die Bewegungsfreiheit auf dem Pferd ein. Fast alle Reitwesten haben im Vorderteil einen Klettverschluss, bei denen die Klettbänder meist rot eingefärbt sind. Sollte man beim Schließen der Weste das rote Klettband zu sehen sein, ist die Weste zu klein!
Wer eine geprüfte und sichere Reitsicherheitsweste kaufen möchte, sollte vor dem Kauf einige Testberichte lesen, da diese im Falle eines Sturzes Auskunft über Komfort, Bewegungsfreiheit und Dämpfungsschutz bei einem Aufprall geben. Bei den Tests wird u.a. die auf die Schutzweste auftreffende Kraft gemessen. Sicherheitswesten mit den zusätzlichen BETA 2018 Label, entsprechen der aktuellen Sicherheitsnorm der BETA und werden zudem jährlich erneut auf ihre Schutzleistung hin geprüft.